Zervikale Myelopathie
Definition
Zervikale Myelopathie
Die zervikale Myelopathie ist eine Schädigung des cervikalen Rückenmarks, meist durch äußere Kompression, selten durch intramedulläre Prozesse mit konsekutiver Einengung auf < 11 mm.
Zervikale Myelopathie
Ätiologie
Zervikale Myelopathie
Die Ursachen der zervikalen Myelopathie sind:
- dorsale spondylotische Osteophyten
- Bandscheibenprotrusion/-vorfall
- Hypertrophie des hinteren Längsbandes bzw. der Ligg. flava
- Facettengelenkshypertrophie
- Wirbelkörpermetastasen
- spinale Tumoren
- traumatisch bedingt
- radiogen
Pathogenese:
- Kompression und Minderperfusion cervikaler Rückenmarksabschnitte (Spinalkanalstenose)
- chronische Mikrotraumatisierung bei Flexion und Extension
Zervikale Myelopathie Epidemiologie zu:
Zervikale Myelopathie
Epidemiologie
Zervikale Myelopathie
Die zervikalen Myelopathie ist häufig.
- 25 - 50% aller 50-Jährigen mit (milden) Zeichen der cervikalen Myelopathie
- Männer : Frauen = 1,5 : 1
Zervikale Myelopathie Differentialdiagnosen zu:
Zervikale Myelopathie
Differentialdiagnosen
Zervikale Myelopathie
- Verletzungen der Rumpfwirbelsäule mit Rückenmarkslähmung
- Traumatische Substanzschädigung des Rückenmarks
- Strahlenschäden des Rückenmarks
- Funktionelle, traumatische Rückenmarkschädigung
- Syringomyelie
- Amyotrophe Lateralsklerose
- Spinale Abszesse
- Meningeome
- Claudicatio spinalis
Zervikale Myelopathie Anamnese zu:
Zervikale Myelopathie
Anamnese
Zervikale Myelopathie
Bei der zervikalen Myelopathie sind folgende Informationen von Bedeutung:
- (belastungsabhängige) Schmerzen, deren Charakter und Verlauf?
- Auslöser/Modifikatoren?
- Gehstrecke?
- Bekannter Bandscheibenvorfall?
- Missempfindungen?
- Muskelschwäche/Lähmungen?
- Blasen-/Mastdarmstörungen?
Zervikale Myelopathie Diagnostik zu:
Zervikale Myelopathie
Diagnostik
Zervikale Myelopathie
Zur diagnostischen Abklärung der zervikalen Myelopathie sind relevant:
- neurologische Untersuchung: Suche nach radikulären/pluriradikulären Sensibilitätsstörungen (streifenförmige Dermatomausfälle), Gehstrecke ermitteln, Muskeleigenreflexe, Schober-/Ott-Zeichen, Pyramidenbahnzeichen, Lasègue-Zeichen, umgekehrtes Lasègue-Zeichen, Lhermitte-Nackenbeugezeichen, Myogelosen, Hacken-/Fersengang?
- Rö-Wirbelsäule in 4 Ebenen: Höhenminderung der Zwischenwirbelräume, Knochenaffektionen, arthrotische Veränderunge, H.a. metastatische Veränderungen?
- CT-Wirbelsäule
- spinales MRT
- Myelographie: wenn MRT nicht durchführbar
- Knochenszintigraphie
- Elektrophysiologie: EMG, NLG, MEP,SEP
- sonographische Restharnbestimmung: bei V.a. Blasenstörung
Zervikale Myelopathie Klinik zu:
Zervikale Myelopathie
Klinik
Zervikale Myelopathie
Die zervikale Myelopathie kann eine oder mehrere der folgenden Symptome zeigen:
- radikuläre/pluriradikuläre neurologische Ausfälle (v.a. C6, C7, C8)
- Nackenschmerzen
- Störung der langen Bahnen (Hinterstränge, Pyramidenbahnen)
- sensible Ataxie
- evtl. Paraparese/Paraspastik
- positive Pyramidenbahnzeichen
- evtl. dissoziierte Empfindungsstörung (Brown-Séquard-Syndrom)
- Blasen-/Mastdarmstörungen (in 40%)
Zervikale Myelopathie Therapie zu:
Zervikale Myelopathie
Therapie
Zervikale Myelopathie
Die therapeutischen Möglichkeiten bei der zervikalen Myelopathie umfassen folgendes:
- Therapie der zugrundliegenden Erkrankung, wenn möglich (z.B. Tumoren)
Konservative Therapie:
Indikation:beherrschbare Schmerzsymptomatik, keine funktionell relevante Ausfallssymptomatik
- Physiotherapie
- Antiphlogistika
- Prednisolon 100 - 250 mg/d p.o. über 3 - 5 Tage bei Therapieresistenz
Operative Therapie:
Indikation: bei therapierefraktären Schmerzen, bleibenden motorischen Ausfällen
- gezielte operative Dekompression, sonst
- (Hemi-)Laminektomie betroffener Etagen
- evtl. Wirbelkörperfusion
Prognose:
- Besserung in 50 - 75% der Fälle
- bei 25% unveränderte Symptomatik ohne Progredienz
Zervikale Myelopathie Komplikationen zu:
Zervikale Myelopathie
Komplikationen
Zervikale Myelopathie
Bei der zervikalen Myelopathie kommen folgende Komplikationen vor:
- spastische Paresen mit Immobilität
- Blasen-/Mastdarmstörungen
- progredientes Querschnittssyndrom
Zervikale Myelopathie Zusatzhinweise zu:
Zervikale Myelopathie
Zusatzhinweise
Zervikale Myelopathie
Zur zervikalen Myelopathie liegen derzeit keine weitere Zusatzhinweise vor.
Zervikale Myelopathie Literaturquellen zu:
Zervikale Myelopathie
Literaturquellen
Zervikale Myelopathie
1. Gleixner C, Müller M, Wirth S (2007) - Neurologie und Psychatrie - Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach
2. Grehl H, Reinhardt F (2008) - Checkliste Neurologie, 4. überarbeitete und aktualisierte Auflage - Georg Thieme Verlag, Stuttgart
- (2007) Berlit P - Basiswissen Neurologie - Springer
- (2007) Masuhr K.F.,Neumann M - Neurologie,6. Aufl. - Thieme Verlag, Duale Reihe
- (2007) Buchner H - Neurologische Leitsymptome und diagnostische Entscheidungen - Thieme
- (2007) Bitsch A - Neurologie "to go" - Wissenschaftliche Verlagsges
- (2006) Poeck, Hacke, - Neurologie - Springer, Berlin
- (2006) Mumenthaler M, Mattle H, - Kurzlehrbuch Neurologie - Thieme Verlag
Zervikale Myelopathie
Assoziierte Krankheitsbilder zu Zervikale Myelopathie
- Meningeome
- Amyotrophe Lateralsklerose
- Claudicatio der Cauda equina
- Claudicatio des thorakalen Rückenmarks
- Claudicatio spinalis
- Funktionelle, traumatische Rückenmarkschädigung
- Spinale Abszesse
- Strahlenschäden des Rückenmarks
- Syringomyelie
- Traumatische Substanzschädigung des Rückenmarks
- Verletzungen der Rumpfwirbelsäule mit Rückenmarkslähmung
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