Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Synonyme: Defekte in der Interferon-γ-Interleukin-12-Achse
Definition
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
- handelt sich um erbliche Störungen der Abwehr von Mykobakterien und weiteren intrazellulären Keimen
- bedingt durch Defekte in der Interferon-γ-Interleukin-12-Achse
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Ätiologie
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
- Krankheitsauslösende genetische Veränderungen wurden in den Genen für die Rezeptoren von IFN-γ und IL-12, für STAT1 und IL-12p40 gefunden
- an häufigsten sind der partielle IFN-γ-Rezeptor-1 und der IL-12-Rezeptor-beta-1-Defekt
- außerhalb des skizzierten Systems können auch NEMO und weitere noch nicht präzise bekannte Gene betroffen sein
- Störungen werden dominant oder rezessiv vererbt und können partiell oder vollständig sein
- bei partiellen Formen kommt überschießende Granulombildung vor
- während bei vollständigen Abwehrschwächen die Granulombildung gestört ist
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien Epidemiologie zu:
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Epidemiologie
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Die Informationen für diesen Bereich werden derzeit von unseren med2click-Autoren erstellt.
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien Differentialdiagnosen zu:
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Differentialdiagnosen
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
- Morbus Crohn
- Osteomyelitis und Spondylodiszitis
- Nichtbakterielle Osteomyelitis
- Morbus Crohn
- Eosinophiles Granulom
- Akute hämatogene Osteomyelitis
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien Anamnese zu:
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Anamnese
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
- Inspektion
- Familienanamnese
- genetische Analysen
- lokaler oder ausgedehnter Befall?
- Erreger?
- Fieberschübe?
- Hepatosplenomegalie?
- Pneumonie?
- Knochenläsion?
- Darmbefall?
- Lymphknotenbefall?
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien Diagnostik zu:
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Diagnostik
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
- ein funktionelles Screening auf zelluläre Reaktionen nach Rezeptorstimulation im Vollblutansatz gefolgt von genetischen Analysen ist zu empfehlen
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien Klinik zu:
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Klinik
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
- Erscheinungsbilder sind aufgrund der variablen Pathophysiologie und trotz des begrenzten Erregerspektrums recht vielgestaltig
- die Erregerisolation ist somit wegweisend
- das Erregerspektrum dieser Erkrankungsgruppe ist relativ einheitlich begrenzt
- im Vordergrund stehen lokale und systemische Infektionen mit Mykobakterien
- am häufigsten sind atypische Mykobakterien, insbesondere Mykobakterium-avium-Komplex (MAC) und BCG-itis nach Tuberkuloseimpfung (BCG, Bacillus Calmette-Guérin)
- echte Tuberkuloseerreger und Salmolleninfektionen fanden sich seltener
- Listerien und Virusinfektionen (VZV, CMV, RSV) wurden nur in Einzelfällen beschrieben
- es kommt entweder nur zu lokalen Befall oder zu ausgedehnten, auch systemischen Infektionen mit Fieberschüben, Hepatosplenomegalien, Pneumonien, Knochenläsionen und Darmbefall
- auch Lymphknotenbefall ist häufig, wobei aber der isolierte, oft anzutreffende einseitige Befall von Halslymphknoten durch MAC kaum jemals auf eine erbliche Störung zurückzuführen ist
- mehrfach sind Verwechslungen mit eosinophilem Granulom, chronisch rekurrierender multifokaler Osteomyelitis und Morbus Crohn vorgekommen
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien Therapie zu:
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Therapie
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
- die antimikrobielle Therapie sollte danach ausgerichtet werden, ob es sich um langsam oder schnell wachsende atypische Mykobakterien oder echte Tuberkulose bzw. andere Erreger handelt
- es sollte ein Antibiogramm angestrebt werden
- bei partiellen Defekten sind zusätzliche pharmakologische Dosen von IFN-γ wirksam
- bei kompletten Defekten ist dagegen höchstens IFN-alpha effektiv
- bei kompletten Abwehrdefekten ist eine Knochenmarktransplantation mit myeloablativer Konditionierung ohne T-Zell-depletion von einem HLA-identischen Spender (möglichst Geschwister) anzustreben
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien Komplikationen zu:
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Komplikationen
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
- Hemmung von Spenderzellen durch hohen IFN-γ-Spiegel im Empfänger
- Exazerbation durch persistierende Mykobakterien
- überschießende Granulombildung, z.B. im ZNS unter Rekonstruktion mit Spenderzellen
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien Zusatzhinweise zu:
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Zusatzhinweise
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Prognose:
- bei partiellen Defekten meist gut
- bei kompletten Defekten und fehlendem Therapieerfolg ungünstig
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien Literaturquellen zu:
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Literaturquellen
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
- C.P. Speer, M. Gahr - Pädiatrie - Springer Verlag
- A.C. Muntau - Intensivkurs Pädiatrie - Urban u. Fischer
Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Assoziierte Krankheitsbilder zu Spezifische Defekte bei der Abwehr von Mykobakterien
Am häufigsten aufgerufene Krankheitsbilder in Pädiatrie
Weiterführende Links
Die Informationen dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Der Inhalt von med2click kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen