Polymyalgia rheumatica
Synonyme: Polymyalgia arteriitica, PMA
Definition
Polymyalgia rheumatica
Die Polymyalgia rheumatica ist eine granulomatöse Vaskulitis der großen Gefäße aus dem rheumatischen Formkreis. Es kommt zu akuten Schmerzen im Schulter- und Beckenbereich, die bis zur Bewegungsunfähigkeit führen können. Häufig besteht zeitgleich eine Arteriitis temporalis.
Polymyalgia rheumatica
Ätiologie
Polymyalgia rheumatica
Die Ursachen der Polymyalgia rheumatica sind:
- Genaue Ursache unbekannt.
- Die Erkrankungen sind vermutlich autoimmun bedingt.
- Eine genetische Disposition wird diskutiert.
- Es kommt zu einer systemischen Arteriitis mit daraus resultierenden Versorgungstörungen.
- Bei circa der Hälfte der an Polymyalgia rheumatica Erkrankten liegt zugleich eine Arteriitis temporalis vor.
Polymyalgia rheumatica Epidemiologie zu:
Polymyalgia rheumatica
Epidemiologie
Polymyalgia rheumatica
Zur Polymyalgia rheumatica sind nur wenige epidemiologische Daten verfügbar:
- häufigste Vaskulitis
- Die Erkrankung tritt zumeist bei Menschen >60 Jahren auf
- Frauen sind häufiger betroffen als Männer
- In circa 50% der Fälle liegt zugleich eine Arteriitis temporalis vor.
Polymyalgia rheumatica Differentialdiagnosen zu:
Polymyalgia rheumatica
Differentialdiagnosen
Polymyalgia rheumatica
- Polymyositis und Dermatomyositis
- Rheumatoide Arthritis
- Myotone Dystrophie
- Polymyositis und Dermatomyositis
- Stiff-man-Syndrom
- Paraneoplastisches Stiff-man-Syndrom
Polymyalgia rheumatica Anamnese zu:
Polymyalgia rheumatica
Anamnese
Polymyalgia rheumatica
Bei der Polymyalgia rheumatica sind folgende Informationen von Bedeutung:
- typisches Erkrankungsalter und Geschlecht?
- Schmerzen im Beckengürtel?
- Schmerzen in den Schultern?
- Patient ist phasenweise unfähig sich im Schulter- oder Beckenbereich zu bewegen?
- Plötzliches Auftreten der Schmerzen?
- Leistungsschwäche?
- Liegt eine Arteritis temporalis vor?
- Schlechtes Allgemeinbefinden?
- Grippale Symptome?
- Gewichtsverlust?
- Leichtes Fieber?
- morgendliche Steifigkeit
- Depression?
- Gewichtsabnahme?
- Erkrankungen?
- Medikamenteneinnahme?
Polymyalgia rheumatica Diagnostik zu:
Polymyalgia rheumatica
Diagnostik
Polymyalgia rheumatica
Die Diagnose der Polymyalgia rheumatica kann gestellt werden wenn 3 der folgenen Kriterien positiv sind oder wenn 1 Kriterium zusammen mit einer Arteriitis temporalis auftritt:
- Bilateraler Muskelschmerz oder Versteifung der Muskulatur
- Akutes Auftreten der Symptome (
- BSG > 40 in 1 Stunde
- Alter > 60 Jahre
- Depressionen oder Gewichtsverlust
- Bilaterale Druckdolenz der Oberarme
Weitere Diagnostik:
- Labor: BSG und CRP ↑, α 1- und α 2-Globuline ↑. Muskelenzyme sind in der Regel in der Norm. Rheumafaktoren sind nicht nachweisbar.
- Duplexsonographie der Temporalarterie
- Elektromyographie ist negativ (DD Polymyositis)
- Bei unklaren Befunden sollte eine Gefäßbiopsie durchgeführt werden (Nachweis einer Riesenzellarteriitis)
Polymyalgia rheumatica Klinik zu:
Polymyalgia rheumatica
Klinik
Polymyalgia rheumatica
Die Polymyalgia rheumatica kann eine oder mehrere der folgenden Symptome zeigen:
- Plötzlicher Beginn
- Schmerzen im Beckengürtel
- Schmerzen in den Schultern
- Muskelsteife bis zur Bewegungsunfähigkeit
- Leistungsschwäche
- Depression
- Gewichtsabnahme
- Grippale Symptome
- Kopfschmerzen und Sehbeschwerden deuten auf eine Beteiligung der A. temporalis hin
- Sehr gutes und schnelles Ansprechen auf hochdosierte Glukokortikoide
Polymyalgia rheumatica Therapie zu:
Polymyalgia rheumatica
Therapie
Polymyalgia rheumatica
Die therapeutischen Möglichkeiten bei der Polymyalgia rheumatica umfassen folgendes:
- Glukokortikoide: Prednisolon 100mg/d unter dem Schutz von Antazida und Protonenpumpenhemmern.
- Bei drohender Erblindung: Beginn der Therapie mit 500-1000 mg Prednisolon/d für 3-5 Tage
- Bei Erreichen von Beschwerdefreiheit wird die Dosis langsam gesenkt bis zur individuellen Erhaltungsdosis, die für 1-2 Jahre beibehalten wird
- bei zu schneller Reduktion besteht ein Risiko für Rezidive
- ein Rezidiv ist an der zunehmenden Beschleunigung der BSG zu erkennen und spricht dann wieder auf Glukokortikoide an
- Osteoporoseprophylaxe: Kalzium (1000mg), Vitamin D (20 Mikrogramm)
Polymyalgia rheumatica Komplikationen zu:
Polymyalgia rheumatica
Komplikationen
Polymyalgia rheumatica
Bei der Polymyalgia rheumatica kommen folgende Komplikationen vor:
- Amaurosis fugax
- Gefäßschädigungen mit Versorgungsstörungen
Polymyalgia rheumatica Zusatzhinweise zu:
Polymyalgia rheumatica
Zusatzhinweise
Polymyalgia rheumatica
Zur Polymyalgia rheumatica liegen derzeit keine weiteren Zusatzhinweise vor.
Polymyalgia rheumatica Literaturquellen zu:
Polymyalgia rheumatica
Literaturquellen
Polymyalgia rheumatica
- (2006) Poeck K, Hacke W - Neurologie - Springer Verlag
- (2008) Mumenthaler M, Mattle H - Neurologie - Thieme Verlag
- (2007) Berlit P - Basiswissen Neurologie - Springer Verlag
- (2007) Masuhr KF, Neumann M - Neurologie - Thieme Verlag, Duale Reihe
- (2007) Buchner H - Neurologische Leitsymptome und diagnostische Entscheidungen - Thieme Verlag
- (2007) Bitsch A - Neurologie "to go" - Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
- (2006) Mumenthaler M, Mattle H, - Kurzlehrbuch Neurologie - Thieme Verlag
- (2008) Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie - Diagnostik und Differenzialdiagnose bei Myalgien - http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/030-051.htm >
Polymyalgia rheumatica
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