Poltern
Definition
Poltern
Beim Poltern ist der Sprechfluß unregelmäßig, unrhythmisch, schnell und ruckartig.
Poltern
Ätiologie
Poltern
Die Ursachen des Polterns sind:
- unklar
- genetisch
- neben genetischen Einflüssen im Sinne einer familiären Sprachschwäche sind hirnorganische (auditive Diskriminationsschwäche, Reifungsverzögerung) und konstitutionelle Faktoren beim Poltern (Knabenwändigkeit) bedeutsam
- Umweltfaktoren sind über entsprechende Sprachvorbilder für das Kind mitverantwortlich
- kann in Mischform zusammen mit Stottern auftreten
Poltern Epidemiologie zu:
Poltern
Epidemiologie
Poltern
Bei Jungen kommt das Poltern häufiger als bei Mädchen vor.
Poltern Differentialdiagnosen zu:
Poltern
Anamnese
Poltern
Beim Poltern sind folgende Informationen von Bedeutung:
- Spricht das Kind zu schnell?
- Ist die Verständlichkeit eingeschränkt?
- Werden beispielsweise Laute verschluckt?
- Ist die Satzgliederung fehlerhaft?
- Besteht eine Verzögerung der Sprachentwicklung? (häufig)
Poltern Diagnostik zu:
Poltern
Diagnostik
Poltern
Diagnostische Relevanz beim Poltern hat:
- Beobachtung der Spontansprache
- organneurologische und persönlichkeitspsychologische Untersuchung
- EEG
- Persönlichkeitsdiagnostik: impulsives, extravertiertes Profil mit fehlendem Leidensdruck und Störungsbewusstsein
Poltern Klinik zu:
Poltern
Klinik
Poltern
Klinisch zeigt sich das Poltern durch:
- überstürzten, den gesamten Sprechvorgang bestimmender Redefluss mit bisweilen verwaschener Artikulation, Verschlucken und Verstümmeln von Lauten, Wortenden und ganzen Satzteilen, monotoner Sprachmelodie, Stolpern im Redefluss und gelegentlichen zusätzlichen Störungen der Wortfindung verstanden
- Poltern ist oft Ausdruck einer impulsiven und motorisch ungeschickten Persönlichkeit und kann als eine Störung der dem Sprechen über- und vorgeordneten Denkprozesse betrachtet werden
- Dyslalie und Dysgrammatismus sind häufige Begleitsymptome
- oft besteht zugleich eine hyperkinetische Störung
Poltern Therapie zu:
Poltern
Therapie
Poltern
Therapeutische Möglichkeiten des Polterns sind:
- Ziele der logopädischen Behandlung sind bei vorhandener Motivation und direkter Arbeit am Symptom eine Verlangsamung des Redeflusses, eine Erhöhung der Konzentration und eine Verbesserung der Artikulation
- eine motorische Übergangsbehandlung kann ergänzend sinnvoll sein
- bei entsprechender Motivation lässt sich die Symptomatik günstig beeinflussen, wenngleich schweres Poltern unbeeinflussbar sein kann
- differenzierte Therapie- und Verlaufsstudien liegen allerdings nicht vor
Poltern Komplikationen zu:
Poltern
Komplikationen
Poltern
Mögliche Komplikationen des Polterns sind derzeit nicht bekannt.
Poltern Zusatzhinweise zu:
Poltern
Zusatzhinweise
Poltern
Es liegen derzeit keine zusätzlichen Hinweise zum Poltern vor.
Poltern Literaturquellen zu:
Poltern
Literaturquellen
Poltern
- (2010) Steinhausen H-C - Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen - Urban & Fischer
- (2009) Möller HJ, Laux G, Deister A - Duale Reihe Psychiatrie und Psychotherapie - Thieme
- (2008) Zener H - Praktische Therapie von HNO Krankheiten, Operationsprinzipien, konservative Therapie, Chemo- und Radiochemotherapie, Arzneimittel- und physikalische Therapie,Rehabilitation - Schattauer Verlag
- (2007) Boenninghaus H, Lenarz T - Hals-Nasen-Ohren Heilkinde - Springer Verlag
- (2003) Werner, Lippert - HNO-Heilkunde, Farbatlas zur Befunderhebung, Differenzialdiagnostik und Therapie - Schattauer
- (2001) Westhofen M - Hals-Nasen-Ohrenheilkunde systematisch - UNI-MED Verlag AG
- (1990) Ganz Herausgegeben - Lehrbuch Hals-Nasen-Ohren Heilkunde - Walter De Gruyter
Poltern
Assoziierte Krankheitsbilder zu Poltern
- Akute organische Psychosyndrome mit Bewusstseinsstörung
- Aphasie
- Demenz
- Dyslalie
- Intelligenzminderung
- Organische Persönlichkeitsveränderungen
- Stottern
- Organische Stimmstörungen
- Stottern
Am häufigsten aufgerufene Krankheitsbilder in Hals, Nasen, Ohren
Weiterführende Links
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