Metabolische Alkalose
Definition
Metabolische Alkalose
Metabolische Alkalose [1;2]
- Sie ist definiert durch einen pH-Wert-Anstieg im arteriellen Blut infolge metabolisch bedingter Akkumulation von Basen(äquivalenten) oder Säureverlust, z.B. durch Erbrechen.
- bedrohlich kann eine metabolische Alkalose bei einem pH-Wert > 7,55 werden
Metabolische Alkalose
Ätiologie
Metabolische Alkalose
Die Ursachen der metabolischen Alkalose sind [1;2]
- Erbrechen (Verlust von saurem Magensaft) bei Infektionen, Erkrankungen des Magen- Darm- Traktes und weitere
- Bikarbonatzufuhr erhöht (iatrogen)
- Diuretikatherapie mit Hypokaliämie
- Diarrhoe
- Laxantienabusus
- Cushing-Syndrom
- Conn-Syndrom
- Nierenarterienstenose
- Mineralkortikoidexzess (Stimulation der K+ und H+-Sekretion in der Niere)
- Bartter-Syndrome
- Milch-Alkali-Syndrom
- Lakritzabusus
Metabolische Alkalose Epidemiologie zu:
Metabolische Alkalose
Epidemiologie
Metabolische Alkalose
Zur Epidemiologie der metabolischen Alkalose sind derzeit keine Daten verfügbar.
Metabolische Alkalose Differentialdiagnosen zu:
Metabolische Alkalose
Differentialdiagnosen
Metabolische Alkalose
- Morbus Cushing
- Nierenarterienstenose und renale Hypertonie
- Respiratorische Alkalose
- Chronische Diarrhö
- Akute Diarrhö
- Chloriddiarrhö
- Übelkeit und Erbrechen
Metabolische Alkalose Anamnese zu:
Metabolische Alkalose
Anamnese
Metabolische Alkalose
Anamnese bei V.a.metabolischen Alkalose
- Mußte der Patient Erbrechen?
- Bestehen bekannte Grunderkrankungen, die der Auslöser sein könnten?
- Besteht eine Infektion (z.B. Gastroenteritis, obere Luftwege)?
- Bestehen Erkrankungen des Magen- Darm- Traktes (z.B. Fehlbildungen, Refluxerkrankungen)?
- Bestehen Erkrankungen des ZNS (z.B.Traumata, Tumoren)?
- Bestehen bekannte Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes, der Nieren)?
- Werden diesbezüglich Medikamente eingenommen, z.B. Diuretika?
- Welche sind das und in welcher Dosierung?
- Wurden spezielle Nahrungsmittel gegessen, oder Medikamente eingenommen, die den z.B. Verdacht auf eine Vergiftung zulassen, oder das Erbrechen induzieren könnten (Pilze, Zytostatika)?
- Bestehen Vorerkrankungen wie z.B. Anorexia nervosa oder Bulimie?
- Bestehen bekannte Vorerkrankungen der Nieren?
Metabolische Alkalose Diagnostik zu:
Metabolische Alkalose
Diagnostik
Metabolische Alkalose
Diagnose der metabolischen Alkalose [1;2]
1. Klinik
- flache Atmung
- evtl. Tetanie: karpopedale Spasmen etc.
- EKG: Extrasystolen
2. Labor: Blutgasanalyse
- HCO3 ↑
- pCO2 ↑
- pH normal (bei Kompensation) oder erhöht (bei Dekompensation)
Metabolische Alkalose Klinik zu:
Metabolische Alkalose
Klinik
Metabolische Alkalose
Klinik der metabolische Alkalose [1;2]
- Hypoventilation
- evtl. Extrasystolen
- evtl. Tetanie
- Symptome der Grundkrankheit
Metabolische Alkalose Therapie zu:
Metabolische Alkalose
Therapie
Metabolische Alkalose
Die Behandlung der metabolischen Alkalose besteht aus 3 Prinzipien:
- Korrektur der Hypovolämie
- Korrektur der Hypokaliämie
- Korrektur der Hypochlorämie
Therapieprinzipien:
- durch Erbrechen, Diuretika, Absaugung
- NaCl-Substitution i.v. und Kaliumchlorid i.v.
- NaCl nicht bei Ödemen (bei Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, Cor pulmonale etc.); Verschlechterung der Ödeme! Hier Gabe von Kaliumchlorid (bei gleichzeitig bestehender Hypokaliämie) oder Acetazolamid 250 bis 375 mg 1-2x täglich (nur bei normalen Kaliumwerten) [4]
- wenn Azetazolamid unwirksam ist: Infusion von Hydrochlorsäure (HCl) als isotone Lösung mit 150 meq/l, die Bikarbonat puffert; über 8-24h. Berechnung über die Formel: HCO3 Exzess = 0,5 x KG(kg) x (HCO3 im Plasma - 24). Z.B. bei einer 70kg schweren Frau mit einer Plama-Bikarbonat-Konzentration von 40 meq/l: HCO3 Exzess = 0,5 x 70 x 16 = 560 meq. Diese Formel ist ein Anhaltswert und rechnet keine kpntinuierlichen Säureverluste ein!
- Kontrollen durch Messungen des Urin-pHs
- evtl. H2-Blocker (Cimetidin) bei kontinuierlichem Säureverlust bei nasogastraler Absaugung [5]
Bei Erbrechen:
- Dämpfung des Brechreizes: z.B. Prokinetika Metoclopramid (nicht bei Kindern und Schwangeren): 1-3 x 10 mg i.v.
- Kinder: z.B. Dimenhydrinat Supp. 40 mg bei Kleinkindern; bis 80mg bei Schulkindern
- Schwangere: strenge Indikationsstellung!
- evtl. Infusion von Vollelektrolytlösungen
Allgemein:
- Behandlung der Grunderkrankung
Metabolische Alkalose Komplikationen zu:
Metabolische Alkalose
Komplikationen
Metabolische Alkalose
Komplikationen der metabolischen Alkalose umfassen die der Grunderkrankung sowie Herzrythmusstörungen und Tetanie.
Metabolische Alkalose Zusatzhinweise zu:
Metabolische Alkalose
Zusatzhinweise
Metabolische Alkalose
Zur metabolischen Alkalose liegen derzeit keine weiteren Zusatzhinweise vor.
Metabolische Alkalose Literaturquellen zu:
Metabolische Alkalose
Literaturquellen
Metabolische Alkalose
- Herold G. und Mitarbeiter - Innere Medizin 2010
- AWMF Leitlinie der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterolgie und Ernährung: Erbrechen; Register Nr. 068/005, Stand 04/2002
- Rote Liste 2008, Herausgeber Rote Liste GmbH, Frankfurt/ Main
- Rose, BD, Post, TW (2001): Clinical Physiology of Acid-Base and Electrolyte Disorders, 5th ed, McGraw-Hill, New York, pp. 552-559.
-
Barton CH, Vaziri ND, Ness RL, Saiki JK, Mirahmadi KS (1979): Cimetidine in the management of metabolic alkalosis induced by nasogastric drainage. Arch Surg.;114(1):70.
Metabolische Alkalose
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Weiterführende Links
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