Impetigo herpetiformis
Synonyme: Impetigo herpetiformis Hebra-Kaposi, Psoriasis pustulosa hypocalcaemica
Definition
Impetigo herpetiformis
Bei der Impetigo herpetiformis handelt es sich um eine sehr seltene, potenziell lebensbedrohliche, generalisierte, pustulöse Psoriasis, die nur in der Schwangerschaft oder nach Schädigung der Epithelkörperchen auftritt und von Hypokalzämie und tetanischen Krämpfen begleitet wird.
Impetigo herpetiformis
Ätiologie
Impetigo herpetiformis
- Die Impetigo herpetiformis wird meist als Manifestation einer Psoriasis pustulosa generalisata (Typ Zumbusch) aufgefasst.
- Ursache soll eine Parathormoninsuffizienz in der Schwangerschaft bzw. eine operative Schädigung der Epithelkörperchen sein.
Impetigo herpetiformis Epidemiologie zu:
Impetigo herpetiformis
Epidemiologie
Impetigo herpetiformis
- Die Erkrankung ist in weniger als 200 Fällen beschrieben.
- Die Impetigo herpetiformis tritt meist im dritten Trimenon der Schwangerschaft auf.
- Die Erkrankung kommt sehr selten auch außerhalb der Schwangerschaft und bei Männern vor.
Impetigo herpetiformis Differentialdiagnosen zu:
Impetigo herpetiformis
Differentialdiagnosen
Impetigo herpetiformis
Impetigo herpetiformis Anamnese zu:
Impetigo herpetiformis
Anamnese
Impetigo herpetiformis
Bei der Impetigo herpetiformis sind folgende Informationen von Bedeutung:
- Hautveränderungen? Seit wann?
- Schwangerschaft?
- Lokalisation?
- Ausbreitung der Läsionen? Verlauf?
- Weitere Beschwerden? Hohes Fieber? Schüttelfrost? Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens? Diarrhoe? Tetanische Krämpfe?
- Allergien?
- Frühere Hauterkrankungen? Bekannte Grunderkrankungen?
- Erkrankungen bei Angehörigen?
- Medikamenteneinnahme?
Impetigo herpetiformis Diagnostik zu:
Impetigo herpetiformis
Diagnostik
Impetigo herpetiformis
Zur diagnostischen Abklärung der Impetigo herpetiformis sind relevant:
- Anamnese
- Klinisches Bild
- Labor: Hypokalzämie, neutrophile Leukozytose, Erhöhung der BSG, Dysproteinämie, Eisenmangel
- Histopathologie: Veränderungen einer Psoriasis pustulosa: massive intraepidermale Lekozytenansammlungen, fokal in Bezirken vakuolisierter Epidermalzellen verdichtet, sowie subkorneale "Eiterseen"
Impetigo herpetiformis Klinik zu:
Impetigo herpetiformis
Klinik
Impetigo herpetiformis
Die Impetigo herpetiformis charakterisiert sich durch folgende Merkmale:
- Lokalisation
- meist in der Leistenbeuge, der Axilla sowie der Nabelgegend und auch perioral
- Gesicht, Hände und Füße bleiben charakteristischerweise ausgespart
- Befall der Mundschleimhaut und eine Onycholyse durch subunguale Pustelbildung sind beobachtet worden
- Klinisches Bild
- erythematöse Plaques mit randständiger Pustelbildung, die ringförmige Figuren ausbilden können
- im Verlauf ist eine Generalisierung bis hin zur Präerythrodermie möglich
- starke Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens:
- Fieber,
- Schüttelfrost,
- Nausea,
- Vomitus,
- Diarrhoe;
- tetanische Krämpfe (begleitende Hypokalzämie),
- evt. generalisierter Juckreiz
Impetigo herpetiformis Therapie zu:
Impetigo herpetiformis
Therapie
Impetigo herpetiformis
Die therapeutischen Möglichkeiten bei Impetigo herpetiformis umfassen folgendes:
- Lokaltherapie mit cortisonhaltigen Cremes mit antibiotischem Zusatz (Sermaka-Creme, Locacorten, Vioform)
- systemische Therapie: ACTH-Injektionen (Synacthen Depot wöchentlich 1-2 Injektionen), zusätzlich Glucocorticoide: 40-60 mg Prednisolon/ Tag in absteigende Dosierung (Decortin H)
- bei Hypoparathyreoidismus: hoch dosierte Gabe von Dihydrotachysterol (A.T.10) in Kombination mit intravenös verabreichtem Calcium (Kontrolle des Calciumspiegels und der Nierenfunktion notwendig)
- evtl. vorzeitige Sectio cesarea wegen des erhöhten Risikos für Mutter und Kind (Früh- oder Totgeburt)
Impetigo herpetiformis Komplikationen zu:
Impetigo herpetiformis
Komplikationen
Impetigo herpetiformis
Bei der Impetigo herpetiformis kommen folgende Komplikationen vor:
- bakterielle Superinfektionen
- Frühgeburt
- Totgeburt
- Plazentainsuffizienz
Impetigo herpetiformis Zusatzhinweise zu:
Impetigo herpetiformis
Zusatzhinweise
Impetigo herpetiformis
Die Impetigo herpetiformis heilt i.d.R. nach der Entbindung ab, kann aber bei weiteren Schwangerschaften erneut auftreten.
Impetigo herpetiformis Literaturquellen zu:
Impetigo herpetiformis
Literaturquellen
Impetigo herpetiformis
- (2004) Peter Fritsch, Dermatologie Venerologie. Grundlagen. Klinik. Atlas., Springer Verlag, 2. Auflage
- (2002) Peter Altmeyer, Martina Bacharach-Buhles , Springer Enzyklopädie Dermatologie, Allergologie, Umweltmedizin, Springer Verlag
- (2006) Jörg Baltzer, Klaus Friese, Michael Graf, Friedrich Wolff , Praxis der Gynäkologie und Geburtshilfe: Das komplette Praxiswissen in einem Band, Georg Thieme Verlag
- (2004) Werner Rath , Erkrankungen in der Schwangerschaft, Georg Thieme Verlag
- (2007) Petres, Rompel - Operative Dermatologie, Lehrbuch und Atlas - Springer
- (2009) Rassner G - Dermatologie, Lehrbuch und Atlas - Urban & Fischer Verlag, Elsevier
- (2009) Fritsch P - Dermatologie und Venerologie für das Studium - Springer
- (2007) Altmeyer P - Dermatologische Differenzialdiagnose, Der Weg zur klinischen Diagnose - Springer
- (2005) Braun-Falco O, Plewig G, Wolff HH, Burgdorf WHC, Landthaler M - Dermatologie und Venerologie - Springer, Heidelberg
- (2003) Jung E, Moll I - Dermatologie - Thieme, Duale Reihe
Impetigo herpetiformis
Assoziierte Krankheitsbilder zu Impetigo herpetiformis
- Psoriasis vulgaris
- Psoriasis pustulosa generalisata
- Aktinische Prurigo
- Bullöses Pemphigoid
- Chronisches allergisches Kontaktekzem
- Dermatitis herpetiformis
- Dyshidrosiformes allergisches Kontaktekzem
- Erythema exsudativum multiforme
- Impetigo contagiosa
- Impetigo contagiosa
- Impetigo herpetiformis
- Impetigo herpetiformis
- Prurigo simplex acuta
- Prurigo simplex subacuta
- Akute generalisierte exanthematische Pustulose
Am häufigsten aufgerufene Krankheitsbilder in Dermatologie
Weiterführende Links
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