Heparininduzierte Thrombozytopenie
Synonyme: HIT, HIT I, HIT II
Definition
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Die heparininduzierte Thrombozytopenie (auch HIT) ist eine Komplikation bei der Thromboseprophylaxe mit Heparinen, welche mit einer Abnahme der Thrombozytenzahl einhergeht.
Man unterscheidet
- HIT-1, eine reversible, harmlose und nicht immunologisch vermittelte Thrombozytenaggregation
- HIT-2, eine lebensbedrohliche, immunologisch (IgG-PF4-Heparin Komplex) induzierte Thrombozytenaggregation unter Bildung von arteriellen und venösen Thrombosen sowie Hautnekrosen
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Ätiologie
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Zu den Ursachen der heparininduzierten Thrombozytopenie:
HIT1 : nicht immunologisch
- setzt nach einigen Tagen nach Behandlung mit Heparin ein
- klinisch stumm
HIT2: immunologisch
- unfraktioniertes Heparin bindet an Plättchenfaktor 4, daran binden IgG-Antikörper und werden zu Immunkomplexen, der FC-Teil dieser Komplexe bindet an zirkulierende Thrombozyten → es wird noch mehr PF4 ausgeschüttet.
- Überschüssiges PF4 bindet an Endotheloberfläche (Heparansulfatproteoglykane), dieser Komplex bindet IgG und es kommt zu einer immunvermittelten Thrombozytenaktivierung, -Aggregation und zur Thrombenbildung.
Heparininduzierte Thrombozytopenie Epidemiologie zu:
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Epidemiologie
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Zur Epidemiologie der heparininduzierten Thrombozytopenien:
- derzeit keine genauen Daten vorhanden
- kommt nur selten im Kindesalter vor
Heparininduzierte Thrombozytopenie Differentialdiagnosen zu:
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Differentialdiagnosen
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Heparininduzierte Thrombozytopenie Anamnese zu:
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Anamnese
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Bei der heparininduzierten Thrombozytopenie sind folgende Informationen von Bedeutung:
- Hautnekrosen
- Heparinexposition vor 7 Tagen
- Thrombozytopenie < 50.000/ul
Heparininduzierte Thrombozytopenie Diagnostik zu:
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Diagnostik
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Von diagnostischer Relevanz bei heparininduzierten Thrombozytopenien sind:
- klinisches Bild aus Hautnekrosen und Thromboembolien
- Thrombozyopenie < 50.000 ab 7. Tag der Heparinexposition
- Nachweis von IgG-Antikörpern gegen Heparin-PF-4-Komplex hinkt der dringenden kinischen Therapieentscheidung nach
Heparininduzierte Thrombozytopenie Klinik zu:
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Klinik
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Klinisch stellt sich die heparininduzierte Thrombozytopenie wie folgt dar:
- Auftreten nach erster Anwendung von Heparin → Aufgrund der Latenz der Antikörperbildung nicht vor dem 7. Tag
- Risikopatienten: Dialyse, Intensivsation. Niereninsuffizienz
- klinisches Bild aus Hautnekrosen und Thromboembolien
Heparininduzierte Thrombozytopenie Therapie zu:
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Therapie
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Die Therapie der heparininduzierten Thrombozytopenien gestaltet sich wie folgt:
- Heparin absetzen
- als Alternative zu Heparin
- Heparinoid, Orgaran: 10 E/kg in 12 Stunden
oder - Hirudin: Bolus 0,07 mg/kg, dannach 0,05 mg/kg/h
- Heparinoid, Orgaran: 10 E/kg in 12 Stunden
[2]
Überwachung der Hirudin-Analoga mit
- Ecarin Test
Heparininduzierte Thrombozytopenie Komplikationen zu:
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Komplikationen
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Zu den Komplikationen der heparininduzierten Thrombozytopenien:
- venöse Embolien 2/3
- arterielle Embolien 1/3
- Lungenembolie 50%
- Letalität 10%
Heparininduzierte Thrombozytopenie Zusatzhinweise zu:
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Zusatzhinweise
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Zu heparininduzierten Thrombozytopenien sind derzeit keine weiteren Informationen vorhanden.
Heparininduzierte Thrombozytopenie Literaturquellen zu:
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Literaturquellen
Heparininduzierte Thrombozytopenie
- (2007) Mayatepek E. - Pädiatrie - Elsevier, Urban & Fischer Verlag
- (2009) Speer C. P., Gahr M. - Pädiatrie- Springer, Berlin
- (2009) Herdegen, T. - Pharmako-Logisch! Blutgerinnungsstörungen. Deutsche Apotheker Zeitung
- (2007) Petres, Rompel - Operative Dermatologie, Lehrbuch und Atlas - Springer
- (2009) Rassner G - Dermatologie, Lehrbuch und Atlas - Urban & Fischer Verlag, Elsevier
- (2009) Fritsch P - Dermatologie und Venerologie für das Studium - Springer
- (2007) Altmeyer P - Dermatologische Differenzialdiagnose, Der Weg zur klinischen Diagnose - Springer
- (2005) Braun-Falco O, Plewig G, Wolff HH, Burgdorf WHC, Landthaler M - Dermatologie und Venerologie - Springer, Heidelberg
- (2003) Jung E, Moll I - Dermatologie - Thieme, Duale Reihe
Heparininduzierte Thrombozytopenie
Assoziierte Krankheitsbilder zu Heparininduzierte Thrombozytopenie
- Akute Immunthrombozytopenien
- Akute lymphatische Leukämie
- Akute myeloische Leukämie
- Akute myelomonozytäre Leukämien
- Blutverlust
- Essentielle Thrombozythämie
- Fanconi-Anämie
- Idiopathische thrombozytopenische Purpura
- Polycythaemia vera
- Purpura Schoenlein-Henoch
- Thrombozytenfunktionsstörung
- Thrombozytopenie
- Thrombozytopenien durch Medikamente
- Thrombozytose
- Wiskott-Aldrich-Syndrom
- Akute monozytäre Leukämien
- Chronisch myelomonozytäre Leukämien
- Eisenmangelanämie
- Juvenile myelozytäre Leukämien
- Neonatale Alloimmunthrombozytopenie
Am häufigsten aufgerufene Krankheitsbilder in Pädiatrie
Weiterführende Links
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