Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Synonyme: Anti-baby-Pille, Antikonzeptiva, Mikropille, hormonale Kontrazeptiva, orale Kontrazeptiva, Empfängnisverhütung, Schwangerschaftsverhütung
Definition
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption sind hormonelle Kombinationspräparate zum Verhüten einer Schwangerschaft.
Sie bestehen aus synthetischen Derivaten des Estrogens (meist Ethinyestradiol) und Gestagens, welche in einer kostanten Dosis über den Zeitraum eines Menstruationszyklus verabreicht werden.
Meist handelt es sich um eine Mikropille.
Mikropille: Estrogenanteil < 50 μg pro Dragee, Gestagendosis ca. 150 μg
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Ätiologie
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Einphasenpräparate haben folgenden Wirkmechanismus:
- Hemmung der Ovulation durch einen antigonadotropen Effekt
- Verhinderung der Nidation (die volle sekretorische Umwandlung des Endometriums unterbleibt)
- Hemmung der Penetrationsvermögen der Spermien durch Viskositätserhöhung des Zervikalsekrets
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption Epidemiologie zu:
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Epidemiologie
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Bei Einphasenpräparaten ist zu achten auf:
- strenge Einhaltung des Einnahmeschemas
- verringerte Glucosetoleranz – evtl die Dosis der Antidiabetika steigern
Wirksamkeit verringert
- bei Diarrhö
- bei gleichzeitiger Einnahme von CYP3A4-Induktoren (Barbituraten, Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, Johanniskrautextrakten)
- bei Einnahme von Breitbandantibiotika, z.B. Aminopenicilline oder Tetracycline, oder von Colestyramin
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption Differentialdiagnosen zu:
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Differentialdiagnosen
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
- Zweiphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
- Dreiphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
- Hormonpflaster zur Kontrazeption
- Vaginalring
- Orale Kontrazeptiva
- Dreimonatsspritze
- Implantate zur Kontrazeption
- Hormonspirale
- Notfallkontrazeption
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption Anamnese zu:
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Anamnese
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Wichtige Informationen vor der Verschreibung von Einphasenpräparaten sind:
Absolute Kontraindikationen:
- bestehende Thrombosen
- entzündliche und degenerative Gefäßleiden
- Schwangerschaft
- Stillzeit
- schwere Leberschäden
- Hyperbilirubinämie
- hormonensensible Tumore
relative Kontraindikationen:
- Rauchen
- Adipositas
- familiäre Hypercholesterinämie
- Hypertonie
- Migräne
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption Diagnostik zu:
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Diagnostik
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Keine Informationen zur Diagnostik der Einphasenpräparate.
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption Klinik zu:
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Klinik
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Folgende Symptome indizieren die Verschreibung von Einphasenpräparaten.
Indikation:
Antikonzeption
Andere Indikationen:
- Hormonsubstituion in der Postmenopause
- Dysmenorrhö
- Endometriose
- funktionelle Ovarialzysten
- fortgeschrittene Uterus-, Mamma- und Nierenkarzinome
- Unterdrückung der Menstruation
- Hypermenorrhö mit Eisenmangelanämie
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption Therapie zu:
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Therapie
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
- Beginn der Einnahme am 1. Zyklustag
- 21 Pillen, tägliche Einnahme (zur gleichen Uhrzeit)
- 7 Tage Applikationspause
- strenge Einhaltung des Einnahmeschemas ist essentiell
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption Komplikationen zu:
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Komplikationen
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Komplikationen bei der Einnahme von Einphasenpräparaten sind:
sofortiges Absetzen des Präparats bei:
- Verdacht auf thromboembolische Komplikationen (akute Sehstörungen oder migräneartige Kopfschmerzen)
- Cholestase
- starkem Blutdruckanstieg
- vor Operationen
Nebenwirkungen:
- Thromboserisiko erhöht
- Hypertonie, besonders nach längerer Einnahme, höherem Alter oder Rauchen
- Zwischenblutungen
- Amenorrhö
- Libidoverlust
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Übelkeit und Erbrechen
- Depression
- Spannungsgefühl in der Mamma
- Ödeme
- Gewichtszunahme
- Virilisierungserscheinungen
- zu Onkogenität s. Zusatzhinweise
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption Zusatzhinweise zu:
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Zusatzhinweise
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Wichtige Zusatzinformationen zu Verwendung von Einphasenpräparaten sind:
- fast alle Präparate enthalten Ethinylestradiol als wirksames Estrogen
- Gestagen-Komponente kann je nach Struktur zusätzlich antiandrogene, estrogene oder corticoidähnliche Eigenschaften aufweisen
- Vorsicht bei bestehenden Diabetes, Epilepsie oder Varizen
Onkogenität: das relative Risiko für:
- Endometrium- und Ovarialkarzinom sinkt
- Mammakarzinome bleibt unverändert
- Zervixkarzinom, bzw. Zervixdysplasien ist erhöht
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption Literaturquellen zu:
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
Literaturquellen
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
- Keck C, Neulen J, Behre H, Breckwoldt M (2002) - Endokrinologie, Reproduktionsmedizin, Andrologie, Band 1 - Georg Thieme Verlag Stuttgart
- Mutschler E, Geisslinger G, Kroemer HK, Ruth P, Schäfer-Korting M (2008) – Arzneimittelwirkungen – Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart
- Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke (2009) – Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie – Elsevier GmbH, München
- Burgis E (2008) – Intensivkurs allgemeine und spezielle Pharmakologie – Elsevier GmbH, München
- (2009) Gruber S - BASICS Gynäkologie und Geburtshilfe - Urban & Fischer Verlag, Elsevier GmbH
- (2009) Straus A, Janni W, Maass N - Klinikmanual Gynäkologie und Geburtshilfe - Springer Medizin Verlag
Einphasenpräparate zur oralen Kontrazeption
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Weiterführende Links
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