Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Definition
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Der arzneimittel-induzierte Pemphigus stellt eine blasenbildende Hautkrankheit mit überschießender Reaktion des Immunsystems gegen köpereigenes Gewebe dar.
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Ätiologie
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Die häufigsten Auslöser des arzneimittel-induzierten Pemphigus sind:
- Penicillamin
- Medikamente, die eine Sulfhydrylgruppe in ihrer Struktur aufweisen, z.B.: Captopril
- nicht SH-gruppenhaltige Medikamente: Penicillinderivate, Rifampicin, nichtsteroidale Antiphlogistika, Nifedipin, Gold, Betablocker, Interferone, Barbiturate, etc.
Eine genetische Prädisposition wird bei der Erkrankung diskutiert.
Arzneimittel-induzierter Pemphigus Epidemiologie zu:
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Epidemiologie
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
- ca. 7% der Patienten, die mit Penicillamin über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten behandelt wurden, entwickeln einen arzneimittel-induzierten Pemphigus.
- Der Penicillamin-induzierter Pemphigus kommt häufiger bei Frauen vor.
Arzneimittel-induzierter Pemphigus Differentialdiagnosen zu:
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Differentialdiagnosen
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
- Bullöses Pemphigoid
- Pemphigus herpetiformis
- Pemphigus foliaceus
- Pemphigus vulgaris
- Ig-A Pemphigus
- Pemphigus vegetans
Arzneimittel-induzierter Pemphigus Anamnese zu:
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Anamnese
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Bei dem arzneimittel-induzierten Pemphigus sind folgende Informationen von Bedeutung:
- Wann ist die Hauterkrankung erschienen?
- Beschwerden: Schmerzhaftigkeit? Brennen? Juckreiz?
- Befall? Lokalisation? Verlauf?
- Frühere Hauterkrankungen? abgelaufene virale Infekte? andere Infektionen?
- Bekannte Grunderkrankungen?
- Gehäuftes Auftreten bei Angehörigen?
- andere bekannte Grunderkrankungen in der Familie?
- Allergien? Unverträglichkeiten?
- Medikamenteneinnahme!
- Bisherige therapeutische Maßnahmen? Mit welchem Erfolg?
Arzneimittel-induzierter Pemphigus Diagnostik zu:
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Diagnostik
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Zur diagnostischen Abklärung des arzneimittel-induzierten Pemphigus sind relevant:
- Anamnese
- Klinisches Bild
- Immunhistopathologie (direkte Immunfluoreszenz, indirekte Immunfluoreszenz): Nachweis von Autoantikörpern gegen Desmoglein 1 und/ oder 3.
Arzneimittel-induzierter Pemphigus Klinik zu:
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Klinik
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Der arzneimittel-induzierte Pemphigus wird durch folgende klinische Merkmale gekennzeichnet:
- Das Krankheitsbild des arzneimittel-induzierten Pemphigus ist meist dem des Pemphigus foliaceus oder des Pemphigus erythematosus, seltener dem Bild des idiopathischen Pemphigus vulgaris ähnlich.
- Effloreszenzen: initial: morbiliforme, anuläre oder urtikarielle Läsionen, später ausgedehnte Erytheme.
- Subjektive Beschwerden: Juckreiz, Brennen, Schmetz an den betroffenen Hautarealen.
- Verlauf: nach dem Absetzten des Krankheit provozierenden Medikamentes kommt es in 50% der Fälle zur spontanen Besserung und Abheilung. Bei anderen Patienten kommt es trotz Absetzten des verdächtigen Medikamentes zum Fortbestand der Erkrankung.
Arzneimittel-induzierter Pemphigus Therapie zu:
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Therapie
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Die therapeutischen Möglichkeiten bei arzneimittel-induziertem Pemphigus umfassen folgendes:
- Absetzten und Meiden des verdächtigen Arzneimittels.
- evtl. topische Therapie mit Glukokortikoiden (Salben, Cremes).
- systemische Glukokortikoidtherapie: 30-40 mg/Tag Perdnisolon über 2-3 Wochen, anschliessend langsame Dosisreduktion bis zum Auslassversuch.
- Alternative: Versuch mit Tetracyclinen: 1000 mg/Tag.
Arzneimittel-induzierter Pemphigus Komplikationen zu:
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Komplikationen
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Als Komplikationen eines arzneimittel-induzierten Pemphigus können auftreten:
- bakterielle Superinfektionen
- Narbenbildung
Arzneimittel-induzierter Pemphigus Zusatzhinweise zu:
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Zusatzhinweise
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Zu dem arzneimittel-induzierten Pemphigus liegen derzeit keine weiteren Zusatzhinweise vor.
Arzneimittel-induzierter Pemphigus Literaturquellen zu:
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Literaturquellen
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
- (2005) Braun-Falco O, Plewig G, Wolff HH, Burgdorf WHC, Landthaler M - Dermatologie und Venerologie - Springer, Heidelberg, 5. Auflage
- (2002) Constantin E. Orfanos, Claus Garbe - Therapie der Hautkrankheiten - Springer Verlag, 2. Auflage
- (2008) Konrad Bork, Walter Burgdorf, Nikolaus Hoede - Mundschleimhaut- und Lippenkrankheiten: Klinik, Diagnostik und Therapie. Atlas und Handbuch - Schattauer Verlag, 3. Auflage
- (2009) Peter Fritsch - Dermatologie und Venerologie für das Studium - Springer Verlag
- (2007) Petres, Rompel - Operative Dermatologie, Lehrbuch und Atlas - Springer Verlag
- (2010) Rote Liste
- (2006) Axel Trautmann - Allergiediagnose, Allergietherapie - Georg Thieme Verlag
- (2009) Rassner G - Dermatologie, Lehrbuch und Atlas - Urban & Fischer Verlag, Elsevier
- (2009) Fritsch P - Dermatologie und Venerologie für das Studium - Springer Verlag
- (2005) G. Plewig, P. Kaudewitz, C. A. Sander - Fortschritte Der Praktischen Dermatologie Und Venerologie 2004: Band 19 - Springer Verlag
- (2007) Altmeyer P - Dermatologische Differenzialdiagnose, Der Weg zur klinischen Diagnose - Springer Verlag
- (2003) Jung E, Moll I - Dermatologie - Thieme, Duale Reihe
Arzneimittel-induzierter Pemphigus
Assoziierte Krankheitsbilder zu Arzneimittel-induzierter Pemphigus
- Bullöses Pemphigoid
- Paraneoplastischer Pemphigus
- Pemphigus foliaceus
- Pemphigus vulgaris
- Ig-A Pemphigus
- Pemphigus herpetiformis
- Pemphigus vegetans
- ...gesamte Liste anzeigen
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